Valentina - Die kleine Kämpferin

Noch in der Schwangerschaft wurde bei der kleinen Valentina ein Fehler in der Entwicklung der Aorta diagnostiziert. Hier erzählt ihre Mutter von ihren Erfahrungen während dieser Zeit.

 

Die erste Diagnose bekamen wir bereits in der 21 Schwangerschaftswoche beim Organscreening. Wir erfuhren, dass unsere Valentina auf der linken Seite eine zweite obere Hohlvene haben wird. Normalerweise hat man nur eine. Das Problem ist, dass sich so die Aorta in der Entwicklung nicht richtig ausbilden kann. Die zusätzliche Hohlvene nimmt ihr den Platz weg.

Unsere Kardiologin empfahl uns die Entbindung im AKH. Nur dort könne die schnelle medizinische Versorgung erfolgen. Und das machten wir dann auch. Das Hin-und-her-Fahren im morgendlichen Stau war leider ziemlich mühsam. Bei den Untersuchungen war zwar immer alles an der unteren Grenze, aber innerhalb der Norm.

 

Im AKH

Bei der Geburt fühlte ich mich sehr gut aufgehoben. Wir hatten befürchtet, dass die Atmosphäre unpersönlich sein würde, da es ein so riesiges Krankenhaus ist. Aber das war dann eigentlich gar nicht so. Die Ärzte, Schwestern und Pfleger waren wirklich sehr, sehr nett. Es war immer jemand da, der Fragen beantwortet hat.

Direkt nach der Geburt erfolgte eine Ultraschalluntersuchung der Aorta. Leider wurden die Befürchtungen wahr und Valentina bekam gleich in der ersten halben Stunde ihres Lebens einen Venenzugang. Dieser enthielt eine Infusion, die dafür sorgen sollte, dass sich der Verbindungskanal zwischen der linken Herzhälfte und der Aorta nicht schließt. Dieser Ductus sorgt für die Durchblutung der Beine des Säuglings.

Die Operation

Am dritten Tag stellte sich leider heraus, dass Valentina doch operiert werden musste. Im ersten Moment war das ein Schock. Wir hatten bis dahin gehofft, dass wir am vierten Tag ganz normal heimgehen hätten können. Die Vorstellung einer Operation am offenen Herzen unserer Tochter war für uns schrecklich. Einer der besten Kinderherzchirurgen Österreichs behandelte sie dann. Es war sehr beruhigend, dass es sich um eine Operation handelt, die häufig durchgeführt wird.

Wir sind ihm sehr dankbar für seine einfachen und verständlichen Erklärungen. Das nahm uns viel von der Angst. Trotzdem war die Vorstellung schrecklich, Valentina an all die Kabel, Schläuche und Infusionen angeschlossen zu sehen. Ich hatte aber ein schlimmeres Bild im Kopf, als es dann tatsächlich war. Es war natürlich nicht schön anzusehen, aber trotzdem nicht ganz so arg, wie ich es mir im Vorhinein ausgemalt hatte.

Die ganze Familie staunte, wie schnell der Heilungsprozess bei einem Säugling voranschreitet. Nur eine Woche nach der Operation konnten wir die Intensivstation wieder verlassen und wurden auf die Herzstation verlegt. Valentina hat alles gut überstanden und wir brauchen keine weiteren Eingriffe mehr.

 

Im Kinderhilfe Haus

Insgesamt waren wir achtzehn Tage im Spital und eine Woche davon im Kinderhilfe Haus in der Borschkegasse in Wien. Mein Mann hat während dieser Zeit weitergearbeitet und konnte uns regelmäßig besuchen.

Im Kinderhilfe Haus hat man eine Umgebung, in der man sich wohlfühlt. Und wenn einem einmal die Decke auf den Kopf fällt, ist immer jemand da. Auch die Gespräche mit anderen betroffenen Eltern haben uns sehr geholfen. Manchmal ist es eben wichtig, einfach ein bisschen mit jemandem plaudern zu können. Das gemeinsame Schicksal schafft dabei eine ganz besondere Verbindung.

Auch das Kinderhilfe-Team im Haus war immer für uns da. Sie versuchen dort wirklich, alles für die Familien möglich zu machen. Daher ist es da sehr viel heimeliger und angenehmer als im Krankenhaus, wo man ja oft allein ist. Die Menschen des Teams sind in dieser unsicheren Situation wichtige Bezugspersonen für die Eltern. Wir sind so dankbar für die Unterstützung, die wir durch die Kinderhilfe und das Team im Haus bekommen haben!