Elisa - gibt nicht auf!
Und plötzlich ist unsere Welt stillgestanden…
Bis zum 13. April 2022 war unsere Welt heil. Wir hatten die Möglichkeit oder besser den Luxus, uns über Kleinigkeiten zu ärgern und beschweren.
Doch dann von einer Sekunde auf die andere steht die Welt still.
Ein tragischer Unfall mit dem Quad ist passiert. Unsere Kinder haben mit ihrem Opa eine kleine Runde mit dem Quad gedreht. Aus ungeklärter Ursache geriet das Quad außer Kontrolle und ist abgestürzt. Selina, die Große, war damals 6 Jahre. Als sie zu Bewusstsein kam und sah, dass ihre kleine Schwester und der Opa schwer verletzt waren, ist sie fas 2 km gelaufen, um Alarm zu schlagen.
In diesem Moment haben unsere Mädchen das erste Mal bewiesen, was sie für Kämpferinnen sind! Selina hatte eine Gehirnerschütterung und im ganzen Körper Prellungen und blaue Flecken. Ihr geliebter Opa war so schwer verletzt, dass er leider verstorben ist und unsere kleine Elisa hat unglaublich schwere Kopfverletzungen erlitten.
Nach der Erstversorgung kam sie mit dem Hubschrauber nach Innsbruck. Dort waren wir dann insgesamt 13 Wochen auf der Kinderintensivstation. Nach der ersten vorläufigen Entwarnung nach 11 Tagen folgten einige Komplikationen, und das Bangen um Elisas Leben fing immer wieder von neuem an. Insgesamt musste sie 11 Operationen, davon 5 Notoperationen, über sich ergehen lassen. Alles einfach unfassbar und unerträglich!
Wir, Papa und Mama und die große Schwester Selina, sind ihr immer, wenn es die Regeln in der Klinik zuließen zur Seite gestanden.
Der Einzug ins Kinderhilfe Haus
Dann am 13.07.2022 war es endlich so weit. Elisa war stabil genug, um in das REKIZ Neuro-Reha-Zentrum in Salzburg verlegt zu werden. Nach langer Fahrt - von zu Hause 280 km, von Innsbruck 180 km - sind wir dann angekommen. Elisa und ich haben im REKIZ geschlafen und Selina und Papa haben ein Zimmer im Ronald McDonald Haus in Salzburg bekommen. Der erste Eindruck war WOW – sowas für uns, das ist ja wie ein Hotel und beide haben sich sehr wohlgefühlt. Der herzliche Empfang von Andrea, Thalita und Brigitte hat gleich das Gefühl von „Willkommen-Sein“ ausgelöst.
Anfangs haben die beiden das Zimmer nur zum Schlafen genutzt. Sie waren von früh morgens bis spät am Abend bei uns auf der REKIZ und wir hatten so die Möglichkeit, endlich wieder als Familie zusammen zu sein. Langsam hat sich dann Gott sei Dank Elisas Zustand verbessert und wir konnten dann schon einmal eine Stunde im Ronald McDonald Haus verbringen und einfach einmal ein bisschen vom Krankenhaus rauskommen. Dann irgendwann durften wir endlich die erste Nacht zu viert verbringen. Wieder ein bisschen mehr Familie sein. Dann wurden aus einzelnen Nächten ganze Wochenenden als „Familie“ – raus aus dem Krankenhaus.
Der Alltag
Irgendwann hatte ich dann das Gefühl, dass es Zeit ist, die ganze Rehazeit im Ronald McDonald Haus mit Elisa zu verbringen. So hatten wir die Möglichkeit, quasi uns ein bisschen auf das Zuhause ohne medizinische Unterstützung vorzubereiten – mit dem Hintergedanken, dass wir gleich auf der Station sind.
Selina und Papa reisen immer am Donnerstag an und sonntags wieder ab. Der Schul- und Berufsalltag muss ja schließlich auch weiter gehen.
Wir haben beim Team vom Ronald McDonald Kinderhilfe Haus immer ein offenes Ohr, tröstende Worte, fröhliche Gesichter, Umarmungen, gute Gespräche und viel positiven Zuspruch erhalten. Ich würde sagen, dass der Kontakt und die netten Gespräche und in dieser schweren Zeit mit gestärkt und gestützt haben. Wir möchten uns dafür herzlichst bei Andrea, Thalita und Brigitte bedanken!
Wir haben auch viele Familien kennengelernt und uns mit vielen ausgetauscht. Jede Familie hat ihre eigene Geschichte und jede Familie muss einen Weg finden, mit dieser umzugehen.
Wir waren nun 8 Monate und 5 Tage bei euch. Nun gehen wir endlich nach Hause. Wir dürfen wieder Familie sein. Wir werden alles versuchen, um mit unserem neuen Leben gut klarzukommen und versuchen einen Weg zu finden, damit wir wieder sagen können, uns geht es gut.
Danke, dass ihr uns ein „Zuhause auf Zeit“ geschenkt habt!
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