Lucas bekommt eine Chance

„Seit Monaten leben wir in einem Alptraum, aus dem es offenbar keinen Ausweg gibt“, erzählt uns Lucas‘ Mama. Begonnen hat alles ein paar Tage nach Lucas‘ zehntem Geburtstag. Der bis dahin völlig gesunden, aufgeweckten Buben wachte in der Früh mit blauen Flecken und Nasenbluten auf.  

 

„Zuerst dachten wir, das geht vorbei“, erinnert sich Lucas‘ Mama. Doch es wurde schlimmer, und es kamen starke Schmerzen dazu. 

Was Lucas so quälte

Ein Besuch in der nächstgelegenen Klinik brachte nicht die erhoffte Klärung. Die Ärzt:innen standen stirnrunzelnd um Lucas‘ Bett herum und wussten nicht, was dem Buben fehlt. War es Leberversagen? Sie schickten ihn auf eine Spezialambulanz nach Innsbruck. Doch auch dort fand man nicht heraus, was Lucas so quälte. Inzwischen verfällt Lucas immer mehr. Er kann nicht mehr gehen, nicht mehr sprechen, nicht mehr essen. Können Sie sich vorstellen, wie groß die Angst und Sorge der Eltern waren!

Erschütternde Diagnose

Nach mehreren Wochen kam endlich die erschütternde Diagnose. Lucas leidet unter einer schweren, aplastischen Anämie. Dabei können die Zellen des Knochenmarks weniger Blutkörperchen und Blutplättchen bilden. Eine Stammzellenspende könnte Lucas‘ Leben retten. Es ist ein Moment der großen Freude.

Du bekommst Zellen, die dich wieder gesund machen“, sagt Lucas‘ Mama zu ihrem Kind. „Das ist dein Weihnachtsgeschenk!“ Lucas versucht zu lächeln. Aber seine Augen werden ganz groß vor Angst, und Tränen kullern ihm über die Wangen. Lucas‘ Mama versteht. Lucas möchte, dass sie bei ihm bleibt. 

Lucas‘ Eltern müssen gar nicht den weiten Weg zwischen ihrer Heimat in Oberösterreich und Wien pendeln. Sie übersiedeln in das Kinderhilfe Haus direkt gegenüber des St. Anna Kinderspitals. Das gibt Lucas Kraft und Mut. Wenn er nun die Augen öffnet, sitzen Mama und Papa am Bett. Alles wird gut, solange sie in der Nähe sind.

Zehn Monate lebt die Familie im Kinderhilfe Haus. Danach wird er nach Linz verlegt. Alle freuen sich, dass sie endlich näher an der Heimat sind! Dort besucht ihn regelmäßig ein Therapiehund, der Lucas helfen
soll, seine Krankheitssymptome zu lindern und ihn zu trösten. Lucas liebt Hunde und alle freuen sich, dass es endlich aufwärts geht!

Doch die Freude dauert nicht lange. Denn Lucas fällt erneut ins Koma. Und als er nach bangen Wochen wieder erwacht, ist klar, dass er wieder in eine weit entfernte Spezialklinik muss. Diesmal nach Salzburg zur Rehabilitation.

Lucas ist trotz aller Rückschlage voller Hoffnung! Denn ein neuer Ort bedeutet auch ein Neuanfang. Für das Jahr 2023 hat er nur einen Vorsatz gefasst: Noch einmal alles im Kampf gegen die Krankheit zu geben! Und dafür braucht er Mama und Papa an seiner Seite!