Damian DER SUPERHELD Nach einem anstrengenden Jahr 2017 dachten wir eigentlich, dass wir es geschafft hatten. Doch dann schlug das Schicksal zu. N ach einem Hausbau und vielen Verzögerungen saßen mein Mann und ich endlich eines Abends in unserem neuen Zuhause zusammen „Jetzt haben wir es geschafft!“, freuten wir uns Unser neues Heim war fertig, wir erwarteten unser drittes Kind und die anderen beiden lebten sich in der neuen Umge- bung gut ein Alles schien zur Ruhe zu kommen – bis zu dem schicksalhaften Tag, dem 5 Oktober 2017 Da bekamen wir die Nachricht, dass unser Sohn Damian Krebs hat Wir werden dieses Datum nie ver- gessen Oft ist uns, als wäre es erst gestern gewesen In diesem Moment schien alles zusammenzubrechen Wir konnten es zunächst gar nicht glauben In so einer Situation hofft man, dass es nur ein Albtraum ist, aus dem man jeden Augenblick wieder aufwacht Alles begann am Vorabend mit Fieber und Bauchschmerzen Wir fuhren ins Krankenhaus Wiener Neustadt und dachten da noch, dass er eine Blasenentzündung habe Die Diagnose Doch die Diagnose lautete: Leukämie Wir mussten noch am selben Tag ins St Anna Kinderspital nach Wien, wo wir schon erwartet wurden Die Fahrt war eine der längsten unseres Lebens Wie erklärt man seinem Kind, dass es schwer krank ist? Wie sagt man ihm, warum man traurig ist? Wenn es sogar für die Erwachsenen unfassbar ist, wie sollten wir es der kleinen Schwester vermitteln? Im Krankenhaus Wir wurden im St Anna Kinderspital unglaublich herzlich empfangen Langsam ordneten sich unsere Gedanken und wir versuchten, Damian zu erklären, was los ist Wir wollten ihm dadurch die Angst nehmen Damals bewunderte Damian Super- helden sehr So erklärten wir ihm, dass er wie Hulk ist, der seine grüne Farbe verloren hat Er und die Ärzte müssen jetzt im Superhelden-Krankenhaus zusammenhelfen, dass er sie zurückbekommt Da ich zu diesem Zeitpunkt schwanger war, durfte ich bei der Therapie nicht dabei sein Daher planten wir, dass mein Mann bei Damian bleiben sollte und ich die bei- den mit unserer kleinen Tochter tagsüber besuche Die Hilfe Das Pendeln, die ständigen Sorgen und die Schwangerschaft – all das wurde mir schnell zu viel Eine Psychologin im Krankenhaus wies uns schließlich Fortsetzung Seite 6 5 5