Die Rückkehr nach Deutschland Endlich zu Hause! Ende März war dann das erste Mal von einer Rückkehr nach Deutschland die Rede Die Ärzt:innen empfahlen uns die Uniklinik in Köln Mia sollte dort einen Shunt in den Kopf implantiert bekommen Dieser sollte dafür sorgen, dass das Hirnwasser nicht mehr täglich abge- pumpt werden musste, sondern selbstständig durch einen Schlauch in die Magenhöhle fließen konnte Doch die Kriterien für den Transport nach Deutschland verhinderten dies zunächst Um sie sicher transpor- tieren zu können, waren mindestens 2,5 Kilogramm Körpergewicht, nur noch leichte Atemunterstützung und ein generell stabiler Zustand erforderlich Mitte Mai, genau gesagt am 14 Mai, durften wir end- lich nach Deutschland zurückkehren Mia hatte zu dem Zeitpunkt eine Größe von 47 Zentimetern, wog 2700 Gramm und benötigte keine Atemunterstützung mehr Der Transport erfolgte über den ADAC mit dem Flugzeug, um die kleine Patientin zu schonen Schon in der darauffolgenden Woche wurde die Operation für den notwendigen Shunt in Köln durch- geführt Seither musste der Shunt mehrfach neu eingestellt und ein Mal ausgetauscht werden, doch dann war alles überstanden Nach insgesamt hundertzwanzig Tagen Krankenhaus durften wir am 3 Juni 2022 endlich nach Hause 99 Tage verbrachten wir in Salzburg, 86 Tage davon im Ronald McDonald Haus, und 21 Tage in der Uniklinik Köln Seither haben wir alle drei Monate Kon- trolluntersuchungen in der Uniklinik Köln und gehen zweimal in der Woche mit Mia zur Physiotherapie Sie entwickelt sich glücklicherweise sehr gut Über das Kinderhilfe Haus Das Pflegepersonal auf der Neonatologie hatte uns aufs Kinderhilfe Haus aufmerksam gemacht, das vom 18 Februar bis zum 14 Mai 2022 zu unserem Zuhause wurde Wir haben weiterhin Kontakt zum Team im Kinderhilfe Haus, zu zwei Familien, mit denen wir dort waren, und zu den Pflegefachkräften der Neonatologie Zweimal im Jahr fahren wir nach Österreich und besuchen die Station und das Kinderhilfe Haus Das Team mit Andrea, Thalita und Brigitte war immer sehr hilfsbe- reit Egal, ob wir einmal ein offenes Ohr, Handtücher, Putzmittel oder Dokumente zum Ausdrucken brauchten – sie waren immer für uns da Im Haus konnten wir gut abschalten Dadurch, dass es so nah an der Station ist, hatten wir jederzeit Zugang zu Mia und konnten uns in der Klinik und im Haus frei bewegen So waren wir nicht auf das Essen im Krankenhaus angewiesen Es ermöglichte uns auch ein bisschen „normalen Alltag“, weil wir selbst kochen, putzen und waschen mussten bzw durften Das Kinderhilfe Haus ist so wichtig, weil es den Kindern hilft, wenn die Familie in der Nähe ist Aber auch die Angehörigen haben eine Sorge weniger, weil man sich keine Gedanken machen muss, wo man nun unterkommt, während die Tochter auf der Intensivstation ist Es war so wertvoll, dass wir so nah bei unserer Tochter sein konnten. 6 Kinderhilfe Magazin Nr. 2/2023